„Mer stelle alles op der Kopp“ lautet das diesjährige Karnevalsmotto. In der fünften Jahreszeit werden Grenzen aufgehoben, gesellschaftliche Unterschiede verschwimmen. Alle Jecken sind gleich und stellen den Alltag auf den Kopf. Die (f)linken Füßen stellten am Mittwoch im Villeforst aber vor allem alle Tanzregeln auf den Kopf. Polonaisen wurden statt nach vorne, rück- sowie seitwärts getanzt, der Buuredanz von Berkersdörp nach Königsdorf verlegt und die Rumba verschwand gefühlvoll im Blues. Normalerweise sind die Figuren im Cha-Cha-Cha so angeordnet, dass man von leichten Schrittfolgen zu komplizierten gelangt. Nicht so in der Karnevalstanzstunde. Hier stellte Tanzlehrerin Gisela Schulz die Tanzregeln op der Kopp. Gestartet wurde mit den anspruchsvollen Turkish Towel und Hockey Stick. Lustig war es, wenn die Haremsdame hinter dem Klingelkööp links und rechts verbeischob oder der Zirkusdirektor von der Löwin dressiert wurde. Eben verkehrte Welt im Villeforst. Komplizierte Figuren fallen einem erheblich leichter wenn man sich vorher schunkelnd in ”Gute Laune Stimmung” versetzt hat. Da muss man die Technik nicht perfekt beherrschen. Erlaubt ist was gefällt. Und so hatten die (f)linken Füße am Abend vor Weiberfastnacht eine tolle Feierlaune und zogen dann nach mehreren Handwechseln aus der Box singend in die beginnende Nacht. Denn wie heißt es in dem Karnevalsschlager der Bläck Fööss so treffend: Kumm loss m’r danze de janze Naach bes morje fröh.